Nr. 4 – Parforce Horn Parforcejagd bedeutet "durch Stärke jagen" bis zur Ermattung des Wildes mit der Hundemeute auf Rotwild, Dammwild und Sauen. Die Parforcejagd wurde im 17. Jahrhundert modern, und dafür entwickelte man ein großwindiges Horn, das die Reiter über die Schulter trugen um beide Hände frei für die Zügelführung zu haben. Marquis des Dampierre (Jägermeister des französischen Königs Ludwig XV) schuf eine große Zahl von Kompositionen für die Jäger zu Pferd, die adeligen Jagdherren und deren Gäste. Durch den böhmischen Grafen Sporck kam das Horn nach Deutschland. Er hat diese Musik am französischen Hof kennen und schätzen gelernt. Zunächst war das Parforcehorn nur einwindig später aber wurde es für die Einführung im Orchester mehrwindig gebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts geht die Parforcejagd in Deutschland zurück und somit verlor das Instrument an Bedeutung. In Deutschland kommt das Parforcehorn erst Ende der 20er Jahre durch das Trompetenkorps der Reichswehr zu neuen Ehren, als es bei Reitjagden geblasen wird. Über den 2. Weltkrieg gerät das Instrument in Vergessenheit und wird erst in den 60er Jahren, als französische Bläsergruppen in Deutschland auftreten, wieder entdeckt. Das Umschalt-Parforcehorn besitzt grundsätzlich die gleichen Eigenschaften wie das Parforcehorn in B. Zusätzlich kann es aber durch ein Umschaltventil in Es - Stimmung verändert werden, was für bestimmte Naturton-Stücke erforderlich ist.
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